Encyklopädie der bürgerlichen Baukunst

Stieglitz, Christian Ludwig. 1792-1798

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Stieglitz, Christian Ludwig.

Encyklopädie der bürgerlichen Baukunst, in welcher alle Fächer dieser Kunst nach alphabetischer Ordnung abgehandelt sind. Ein Handbuch für Staatswirthe, Baumeister und Landwirthe. 5 volumes text and one plate volume.

Leipzig, bey Caspar Fritsch 1792-1798.

X, 675; (2), 769, (1); (2), 779; (2), 726; (2), 708pp with 118 folded engraved plates (numbered I-XVI, I-XXIV, I-XXV, I-XXIX, I-XXIV).

20,5 x 12,5 cm. Contemporary half vellum volumes, spine gilt with red and green label.

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First and only edition, very rare. „This encyclopedia was compiled from a wide range of existing sources by Stieglitz, who perceived the need for a practical compilation which would synthesize the works of others into a simple, comprehensive German guide to civil architecture.“ Early printed Books 1478-1840, Volume 4. For Klaus Jan Philipp and Jochen Meyer the work is more than a “synthesize work of others”. „Christian Ludwig Stieglitz (1756-1836) ist in der Architekturgeschichte nahezu vergessen oder zumindest nicht seiner Bedeutung gemäß präsent. Wenn sein Name und der eines seiner zahlreichen Werke fällt, dann wird er meist als Kompilator, als ‚Stoppler‘ disqualifiziert, bei dem kaum Eigenes gefunden werden könnte. Stieglitz hat dieses Urteil selbst verschuldet, indem er in der Einleitung der ‚Encyklopädie‘ schreibt, daß man darin nichts Neues suchen dürfe, vieles sei aus der Literatur wörtlich zitiert oder exzerpiert und ’nur das wenigste eigne Bearbeitung‘. Wenn dies auch nicht ausschließlich ein Bescheidenheitstopos ist, so bleibt es Stieglitz‘ Leistung, in dem Werk fast 1800 Artikel unter Verwendung von etwa ebensoviele Literaturtiteln zu allen Bereichen der Baukunst den jeweils aktuellen Stand der Forschung dargelegt zu haben. Der Autor ist, zumindest was den deutschsprachigen Bereich anlangt, auf dem aktuellen Stand der Literatur; auch die zentralen Architekturtheorien Italiens, Englands und Frankreichs sind ihm nicht fremd, und selbstverständlich sind ihm die Klassiker, wobei allein sein Literaturverzeichnis zum Artikel ‚Vitruv‘ vierzehn enge Druckseiten einnimmt.“ Klaus Jan Philipp, Um 1800, Architekturtheorie und Architekturkritik in Deutschland zwischen 1790 und 1810, Stuttgart 1997, 79-105.

„Der Eindruck, daß seine Enzyklopädie rein kompilatorischen Charakter habe, lässt sich für den Artikel zum Theaterbau auch nicht bestätigen, auch wenn Stieglitz die Positionen verschiedener ausländischer Theoretiker zu einzelnen Problemen wie Akustik, Dekorationsmalerei oder Beleuchtung wiedergibt. Zunächst stellt schon allein die Vermittlung dieser Beiträge angesichts des Fehlens derartiger Werke im deutschsprachigen Bereich eine ausserordentliche Leistung dar. Im überigen bezog Stieglitz selbst Stellung und lieferte schließlich mit seinen Entwurf – seit Penthers Entwurf für ein höfisches Opernhaus aus dem Jahre 1748 immerhin das erste in Deutschland publizierte Projekt für ein grösseres Theatergebäude – einen selbständigen Beitrag. Sein Artikel kann schon deshalb mit Recht als unverzichtbares Referenzwerk für die nachfolgenden Theoretiker betrachtet werden.“ Jochen Meyer, Theaterbautheorien zwischen Kunst und Wissenschaft, Zürich and Berlin 1998, pp. 50ff.

Ornamentstichslg. Berlin 2045. Architekt und Ingenieur, Catalogue Wolfenbüttel 1984, Cat.-No. 30.

Slight browning at beginning and end of the volumes, but otherwise very fine.